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Sesam
Sesam (Sesamum indicum) gehört zu der
kleinen Familie der Pedaliaceae. Wo seine ursprüngliche Heimat ist, kann heute nicht mehr
eindeutig bestimmt werden.
Auf jeden Fall ist die Sesampflanze eine der ältesten kultivierten Ölpflanzen und wird
sowohl in Indien, in Afrika und im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris seit
Jahrtausenden angebaut. Sie verbreitete sich schon sehr früh bis nach China, Japan und
bis in die Mittelmeerländer. Heute wächst Sesam in allen regenarmen heißen Zonen rund
um den Äquator. Hauptanbaugebiete sind Indien, China, Ecuador, Honduras, Nicaragua und
Mexiko. Die Sesampflanze hat einen langen, geraden, bis zu 2 Metern hohen Stiel mit
länglich-ovalen Blättern und großen weißen oder lila gefärbten Glockenblüten. Die
Pflanze sieht während der Blütezeit dem Fingerhut entfernt ähnlich.
Ca. 12 Wochen nach der Aussaat wird der etwa 2 mm kleine Samen, der
in länglichen Samenkapseln sitzt, reif. Ältere Sesamzüchtungen haben den Nachteil, daß
die reifen Samenkapseln von alleine aufspringen und der Samen sich völlig unkontrolliert
in alle Richtungen verteilt. Da aber nicht alle Kapseln zur gleichen Zeit reif werden,
müssen die einzelnen, fast reifen Früchte kurz vor der Vollreife erkannt und samt dem
Halm abgeschnitten werden. Die Halme werden dann in Bündeln zum Trocknen in Hocken
aufgestellt. Nach dem Trocknen kann der Sesamsamen dann ohne nennenswerte Verluste
geerntet werden. Neuere Züchtungen haben den oben geschilderten Nachteil nicht mehr. Sie
können wie Getreide maschinell geerntet werden. Geerntet wird im September. Die kleinen
ovalen Samen gibt es in den Farben schwarz und goldgelb. Obwohl die schwarze Sesamsaat den
größeren Ölertrag bringt, ist das aus der goldgelben Sesamsaat gewonnene Öl qualitativ
besser. Der goldgelbe, geschälte Samen hat einen delikaten nussigen Geschmack. Man kann
ihn roh essen, aber auch gekochten, gedünsteten oder gebackenen Gerichten zusetzen.
Leicht bitter schmeckt der ungeschälte Sesamsamen. Ihn kann man zum Backen verwenden.
Sesam sollte man möglichst immer ungeschält und ungeröstet kaufen, weil er in roher
Form den höchsten Ernährungswert hat. Aber die goldgelb gerösteten Samen, z. B. über
schnelle Pfannengerichte gestreut, schmecken natürlich besonders fein. Die Samen
enthalten 20% - 40% Protein, 50% Öl, das zu 90% aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren
besteht, 4% Schleimstoffe, bedeutende Mengen an Lezithin mit dem B-Vitamin
Cholin,
Inositol und dem B3-Vitamin Niacin, Vitamin E und C. Außerdem ist er reich an Magnesium,
Kalzium und Phosphor. Darüber hinaus ist im Sesamsamen eine Substanz mit Namen Sesamolin
vorhanden, aus der durch Hydrolyse Sesamol entsteht. Sesamol hat die Fähigkeit das
Sesamöl zu stabilisieren, so daß eine längere Haltbarkeit gewährleistet ist.
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Nährwertangabe für je
100 g verzehrbarer Anteil (Sesam)
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Energie |
kcal |
562 |
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kJoule |
2350 |
Inhaltsstoffe |
Eiweiß |
17,70 g |
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Fett, gesamt |
50,00 g |
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Fett, muFs |
19,40 g |
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Kohlenhydrate, verwertbar |
10,20 g |
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Ballaststoffe |
11,20 g |
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Wasser |
5,00 g |
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Cholesterin |
* |
Mineralstoffe |
Natrium |
45,00 mg |
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Kalium |
458,00 mg |
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Calcium |
783,00 mg |
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Phosphor |
607,00 mg |
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Magnesium |
347,00 mg |
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Eisen |
10,00 mg |
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Fluor |
* |
Vitamine |
A |
6,00 µg |
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E |
5,70 mg |
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B1 |
1,00 mg |
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B2 |
0,25 mg |
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Niacin |
5,00 mg |
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B6 |
* |
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C |
* |
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Erklärungen:
+ = in Spuren, (0) = praktisch nicht
vorhanden, * = keine Daten, muFs = mehrfach
ungesättigte Fettsäuren
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Kurzübersicht Sesam
Anbauländer: Mexiko, Indien, China, Ecuador,
Honduras, Nicaragua
Geschmack: nussig
Erntezeit: September
Angebot: geschält, ungeschält
Neue Ernte verfügbar ab: Oktober
Verwendung: Zum Backen, als Würze zum Reis oder
Nudeln, als Zutat zum Müsli, als Beigabe zu Aufläufen. |
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