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Amaranth
Amarant ist im eigentlichen Sinn kein Getreide; er
gehört zur Großfamilie der Fuchsschwanzgewächse (Amaränthus). Weltweit sind mehr als
1200 Sorten bekannt.
Zu dieser Familie gehört auch der Spinat-Amaranth und die dunkelrote Blume Fuchsschwanz,
die auch heute noch viele Bauerngärten ziert.
Das Amaranth-Getreide war nicht nur für die Inkas und Azteken in Südamerika
Grundnahrungsmittel, sondern auch schon für viel frühere Kulturen.
Er stellt wenig Ansprüche an den Boden und gedeiht noch in über 4000 Metern Höhe.
Als die Spanier nach Südamerika kamen, wurde den einheimischen Völkern der Anbau von
Amaranth unter Androhung der Todesstrafe verboten. Die Inkas und Azteken glaubten nämlich
fest daran, daß in diesen heiligen Körnern magische Kräfte wohnen, die ihnen Gesundheit
und Widerstandskraft bringen.
Nur in einigen abgelegenen Gebirgsregionen wurde der Amaranth heimlich weiter angebaut und
so konnte er der völligen Vernichtung entgehen. Es dauerte aber immerhin fast 500 Jahre,
bis er wiederentdeckt wurde.
In Peru heißt der Amaranth Kiwicha.
Nach der Wiederentdeckung dieses einmaligen Getreides wurde unter Leitung von Professor L.
S. Kalinowski der Anbau und die Weiterzüchtung von Kiwicha-Amaranth in Peru intensiv
vorangetrieben. Heute gedeihen wieder sehr ertragsreiche Sorten in Südamerika.
Auch in den USA beschäftigt man sich mittlerweile mit dem Testanbau von Amaranth.
Mit 18 bis 19% Protein liegt Amaranth um ein Drittel höher als Weizen.
Bei Lysin, dem lebenswichtigen Eiweißbaustein, der über die Leber den Stoffwechsel
aktiviert, das Immunsystem stärkt und nur im Milcheiweiß vorkommt, liegt der Anteil
sogar fast zweieinhalbmal so hoch.
Wenn Amaranth mit Weizen gemischt wird, erreicht man eine biologische Wertigkeit von fast
100%, wie beim Fleisch.
Weiterhin enthält Amaranth 75% ungesättigte Fettsäuren und das Vitamin B12
sowie auch beachtliche Mengen an Vitamin C.
Professor Kalinowski sagt über Amaranth:
"Das Korn verzögert das Altern, stärkt das Gedächnis und die Nervenkraft, heilt
Magengeschwüre und Tuberkulose."
Amaranth hat einen leicht nussigen Geschmack. Er kann in der Küche in vielen Varianten
verwendet werden. Da Amaranth aber fast keinen Kleber hat, er ist glutenarm, muß er zum
Backen mit Weizenmehl gemischt werden.
Amaranth gibt es als ganzes Korn, als Mehl und auch gepoppt als Müslibeigabe.
Das Korn wird wie Reis gekocht -man nimmt die dreifache Menge Wasser- und dann weiter
verarbeitet. Die Kochzeit beträgt 15 Minuten.
Nährwertangabe für je 100 g verzehrbarer
Anteil (Amaranth)
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Energie |
kcal |
365 |
|
kJoule |
1526 |
Inhaltsstoffe |
Eiweiß |
14,60 g |
|
Fett, gesamt |
8,80 g |
|
Fett, muFs |
4,10 g |
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Kohlenhydrate, verwertbar |
56,80 g |
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Ballaststoffe |
* |
|
Wasser |
11,10 g |
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Cholesterin |
(0) mg |
Mineralstoffe |
Natrium |
25,00 mg |
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Kalium |
484,00 mg |
|
Calcium |
214,00 mg |
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Phosphor |
582,00 mg |
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Magnesium |
308,00 mg |
|
Eisen |
9,00 mg |
|
Fluor |
* |
Vitamine |
A |
* |
|
E |
* |
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B1 |
0,80 mg |
|
B2 |
0,19 mg |
|
Niacin |
1,10 mg |
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B6 |
* |
|
C |
* |
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Erklärungen:
+ = in Spuren, (0) = praktisch nicht
vorhanden, * = keine Daten, muFs = mehrfach
ungesättigte Fettsäuren
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Kurzübersicht Amaranth
Anbauländer: Südamerika (Peru)
Geschmack: nussig
Erntezeit: --
Angebot: Ganze Körner, Mehl, gepopptes Amaranth
Neue Ernte verfügbar ab: --
Verwendung: Gerichte, zum Backen, zum Müsli
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