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Mandeln
Man nimmt an, daß der
Mandelbaum, der zur Familie der Rosengewächse gehört, aus dem westlichen Zentralasien
stammt. Schon in sehr frühen Zeiten hat er sich bis nach Nordafrika und den östlichen
Mittelmeerländern verbreitet. Von den Mauren wurde er in Spanien überall dort
angepflanzt, wo das Klima und der Boden es erlaubte. Durch die Römer verbreitete sich der
Baum auch nach Mittel- und Nordeuropa. Heute ist der Mandelbaum in allen Ländern
vertreten, die ein passendes Klima haben, einschließlich Südafrika und Südaustralien
und in den USA.
Im erste Jahrhundert nach Chr. wurde der Wert der süßen und der bitteren Mandel erstmals
in einer medizinischen Schrift erwähnt. Auch der botanische Name der Mandel
(Amygdalus),
erscheint in dieser Schrift zum erstenmal.
Die Steinfrucht Mandel wächst an einem bis zu 6 Meter hohen Baum
mit länglich-elliptischen Blättern und weißen oder hellrosa Blüten. Zur Reifezeit
platzt die lederartige und harte Fruchtschale auf. Unter der Fruchtschale liegt der in
einer holzigen, löcherigen Schale eingeschlossene längliche eiförmige Samen.
Dieser Samen wird wiederum von einer glatten, zimtbraunen
Schale umgeben. Diese Schale kann man mit heißem Wasser
leicht ablösen.
Obwohl es weltweit inzwischen etwa 750 Varietäten gibt, sind die Mandeln in 2 Gruppen
gegliedert, nämlich in bittere Mandeln (var. amora) und süße Mandeln (var.
sativa).
Bittere Mandeln enthalten gegenüber den süßen Mandeln das Glykosid Amaygdalin und sind
wegen der leicht abspaltbaren Blausäure giftig, wenn sie in größeren Mengen gegessen
werden. Aus ihnen wird das Bittermandelöl gewonnen. Blausäure ist absolut tödlich
(außer bei medizinischer Anwendung in ganz geringer Dosierung) und wird deshalb bei der
kommerziellen Verarbeitung der Bittermandeln als Würze und in Marzipan entfernt. Durch
Kochen und Backen wird die Blausäure eliminiert.
Es gibt den weißblühenden Mandelbaum, der die süßen Mandeln trägt und den rosa
blühenden Mandelbaum, an dem die bitteren Mandeln wachsen. Viele Bäume tragen beide
Sorten zugleich. Die Mandeln selbst haben keine äußeren Unterscheidungsmerkmale, an
denen man die bitteren oder süßen Mandeln erkennen kann. Der natürliche Anteil an
bitteren Mandeln liegt bei ca. 2%. Lediglich bei den aus den USA (Kalifornien) stammenden
Speisemandeln ist sicher, daß sie keine bitteren Mandeln enthalten.
Mandeln werden, wie bei fast allen Nüssen, nach Größen gehandelt.
Die Größensortierung bei den kalifornischen Mandeln erfolgt nach der Anzahl der Mandeln
per Unze (1 oz. = 28,35 g) und sieht wie folgt aus:
18/20 Stück per oz.
20/22 Stück per oz.
23/25 Stück per oz.
27/30 Stück per oz.
Die Valencia-Mandel, auch manchmal Jordan-Mandel genannt, kommt
aus Spanien und unterscheidet sich im Aussehen von den bei uns sonst üblich angebotenen
Sorten; es ist eine lange, zugespitzte Mandel. Sie gilt als die Sorte mit dem besten
Geschmack. Da der Ertrag aber relativ klein ist, ist diese Mandel bei uns meist knapp und
teuer.
Der Mandelkern enthält 54 bis 60% Fett, 18 bis 20% Eiweiß, einen recht hohen Anteil
Vitamin A und eine gute Mischung von B-Vitaminen. Ferner sind Kalium, Kalzium und
Magnesium gut vertreten, aber auch Eisen, Phosphor und Schwefel.
Die Mandel ist eine "Frauenfrucht", sagt man, und das hat gute Gründe: Sie ist
eine vorzügliche Kraftquelle für Schwangere, Wöchnerinnen und Stillende. In den
Mittelmeerländern sagt man ihr sogar nach, daß ihre Inhaltsstoffe bei der Rückbildung
der Gebärmutter nach der Geburt hilfreich ist. Auch gegen "weibliche"
Rückenschmerzen und Ausfluß soll sie helfen.
Mandeln müssen immer sehr gründlich gekaut werden, sonst werden sie praktisch unverdaut
wieder ausgeschieden. Mandeln sechs bis 12 Stunden vor dem Knabbern in Wasser eingeweicht,
verstärkt nicht nur die Enzymtätigkeit, sie schmecken dann auch viel besser. Am besten
schmecken sie, wenn sich schon kleine Keime zeigen. Mandeln sind auch für Diabetiker
(speziell Mandelmehl) erlaubt.
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Nährwertangabe für je 100 g verzehrbarer
Anteil (Mandeln)
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Energie |
kcal |
577 |
|
kJoule |
2413 |
Inhaltsstoffe |
Eiweiß |
19,00 g |
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Fett, gesamt |
54,00 g |
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Fett, muFs |
10,10g |
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Kohlenhydrate, verwertbar |
3,70 g |
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Ballaststoffe |
15,20 g |
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Wasser |
5,00 g |
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Cholesterin |
* |
Mineralstoffe |
Natrium |
20,00 mg |
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Kalium |
835,00 mg |
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Calcium |
252,00 mg |
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Phosphor |
454,00 mg |
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Magnesium |
170,00mg |
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Eisen |
4,10 mg |
|
Fluor |
0,10 mg |
Vitamine |
A |
23,00 µg |
|
E |
25,20 mg |
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B1 |
0,22 mg |
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B2 |
0,60 mg |
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Niacin |
4,10 mg |
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B6 |
0,16 mg |
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C |
0,0 mg |
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Erklärungen:
+ = in Spuren, (0) = praktisch nicht
vorhanden, * = keine Daten, muFs = mehrfach
ungesättigte Fettsäuren
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Kurzübersicht
Name: Mandel, Griechische Nuß
Wichtige Ausfuhrländer: USA, Asien, Mittelmeerländer,
Australien, Südafrika
Geschmack: Süßlich bei den Süßmandeln, sehr bitter bei
den Bittermandeln
Erntezeit: August
Neue Ernte verfügbar ab: Oktober
Angebot: Geschält, ungeschält, gehackt, gemahlen,
gestiftet, als Blättchen
Verwendung: Müsli, Beigabe zu Gemüse- und Reisgerichte,
Gebäck, Konfekt, zum Knabbern, Mandelmilch, Mandelöl, Mandelmehl |
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